
Der Gesangverein "Frohsinn" Wyhlen
1844
e.V. ging aus dem vor über 170 Jahre als Doppelverein
gegründeten "Gesang- und Musikverein" hervor. Es gibt über die gemeinsame
Zeit fast keine Aufzeichnungen mehr, aber man kann davon ausgehen, dass
bereits schon zwanzig Jahre später eine Trennung in zwei selbständig
geführte Vereine vorgenommen wurde.
Der Gesangverein "Frohsinn" war von Anfang an als
reiner Männerchor gebildet worden und dies blieb so, bis auf den heutigen
Tag.
Wie jeder kulturelle Verein hatte auch unser
"Männerchor" Höhen und Tiefen in der Vereinsgeschichte. Als Höhepunkte
der Vereinsgeschichte konnten immer die "Jubiläen" bezeichnet werden.
Als der Höhepunkt schlechthin, ging das 125 jährige Jubiläum 1969 in die
Geschichte ein. Dies in vielfacher Hinsicht: Die damalige Chorleistung
z.B., wurde in der Presse so beschrieben:
"An Schubert gemessen und
bestanden - überdurchschnittliches Können bewiesen" -
Die Chorstärke von 72 Männern, machte dies damals auch möglich.
Vor gut
20 Jahren, beim 150. Jubiläum, konnte der Chor ebenfalls eine beachtliche
musikalische Leistung dem Festpublikum präsentieren. Die Chorstärke
hatte aber bereits schon abgenommen: 48 aktive Sänger bildeten damals
den Jubiläumschor.
Kontakte zu verschiedenen Chören im Dreiländereck Basel gab es schon
immer.
Ein Schubert-Konzert fand z.B. 1963 mit dem Frauenchor Basel in der
Basler Martinskirche und im Katholischen Gemeindehaus in Wyhlen statt.
Auch sei hier das Mitwirken des Frauenchores Basel beim Internationalen
Freundschaftssingen beim 150-jährigen Jubiläum 1994 erwähnt.
Zum Männerchor Zeiningen/CH besteht schon seit
über 30
Jahren ein freundschaftliches Verhältnis, welches
auch heute noch anhält. Die Grundlage waren damals zwar die
verwandtschaftlichen Bindungen mit unserem Fähnrich Toni Schlienger,
aber inzwischen sind auch weitere persönliche Beziehungen von Sängern
von beiden Chören entstanden.
Belebt wird diese Freundschaft auch
durch Mitwirkungen bei besonderen Anlässen hüben und drüben oder durch
jeweilige Abordnungen bei den Jahresfeiern – z.B. alljährlich bei
uns am Vorabend des 3. Advent.
Beim 160-sten Geburtstages unseres Vereines, im Jahr
2004, war der Chor nur noch knapp halb so groß wie in den 60er Jahren.
Höhepunkt dieses Anlasses war ein internationales Freundschaftssingen
mit Chören aus Italien, Belgien, Frankreich, der Schweiz und aus der
Region welches mit großem Erfolg durchgeführt werden konnte.
Im Jahre 2006 fand
eine große Chorreise in unserer Partnerstadt Pietrasanta statt zusammen
mit Sängerinnen und Sänger des Kath. Kirchenchores St. Georg Wyhlen und
des Frauenchores Frohsinn Grenzach-Wyhlen. Die Mitwirkung bei einem
Chorkonzert im Dom als Gesamtchor und die musikalische Mitgestaltung des
Gottesdienstes am Tag darauf wird allen noch lange in Erinnerung
bleiben.
Seit vielen Jahren musizieren wir auch zusammen
mit dem Frauenchor Grenzach-Wyhlen bei verschiedenen Anlässen.
Seit Anfang 2014
tritt der "Frohsinn" Wyhlen zusammen mit dem Männerchor Grenzach als
Chorgemeinschaft auf bei öffentlichen Anlässen. Dieser Schritt wurde von
der Bevölkerung als "richtige Entscheidung" positiv bewertet.
Mit der gemeinsamen Chorstärke von rund 50
Männern sind wir
weiterhin bemüht, die vielfältige Männerchorliteratur unserem Publikum
zum Besten zu geben und scheuen uns auch nicht, neue Wege zu gehen
z.B.
zusammen mit einer Steelband zu musizieren.
Eberhard Oberfell
Wechselvolle Geschichte der
ersten Vereinsfahne

Über die Gründungsfahne des gemeinsamen Gesang-
und Musikvereins ist durch den damaligen Ehrenpräsidenten Rudolf Günther
mit Datum vom 20.06.1950 überliefert: Ihn machte der frühere Dirigent
Friedrich Mangold (1890-1896) auf die Fahne aufmerksam und erzählte ihm,
wie es ihr in jungen Jahren erging. Da Gesang- und Musikverein zunächst
einen Verein bildeten, hatten sie auch eine gemeinsame Fahne. Die
Fahnenweihe war 1846.
Später
trennten sich Gesang und Musik, und es entstanden zwei selbständige
Vereine. Die Fahne verblieb dem Musikverein. Eines Abends nun seien die
Musiker im "Ochsen" in froher Runde beisammen gesessen und hätten Hunger
und Durst ordentlich gestillt. Die Zeche war ziemlich hoch; da stellte
sich aber heraus, dass die Musikanten nicht genug Kleingeld hatten, um
sie zu bezahlen.
Der alte Ochsenwirt, Gustav Bürgin, fackelte nicht lange und nahm die
Fahne als Pfand. Da die Musiker die Fahne nicht wieder einlösten und die
Sänger von dieser Affäre erfuhren, bezahlten sie die Zeche ihrer
einstigen Verbündeten und gelangten so in den Besitz der Fahne.
Seitdem ist sie Eigentum des Gesangvereins "Frohsinn".
erzählt von Paul Meister (+ 2001)
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